Fahrradwerkstatt für Flüchtlinge

Ein Projekt für Mobilität und Integration
Hans-Jürgen Hennies, Vorsitzender der Bürgerstiftung Algermissen, macht sich vor Ort ein Bild


Fahrradfahren ist nicht nur eine umweltfreundliche und gesunde Art der Fortbewegung, sondern auch eine Möglichkeit, die neue Umgebung zu erkunden, Kontakte zu knüpfen und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Für viele Geflüchtete, die nach Deutschland kommen, ist ein Fahrrad jedoch oft unerschwinglich oder schwer zu beschaffen. Deshalb gibt es in verschiedenen Städten und Kommunen soziale Fahrradwerkstätten, die sich zum Ziel gesetzt haben, Geflüchteten mit Fahrrädern zu versorgen und sie bei der Reparatur und Wartung ihrer Räder zu unterstützen. Das tat auch die Bürgerstiftung Algermissen und die Initiatoren des Projektes konnten sich über einer Spende von 300 EUR freuen.
Ivy Fiedler ist für das Projekt der Fahrradwerkstatt Ummeln verantwortliche. „Das Projekt mit der Bezeichnung „Aktiv“, hat im Mai 2023 begonnen und endet am 31. 12. 2023. Gefördert wird dieses Projekt durch das Niedersächsische Landesamt für Soziales, Jugend und Familie unter der Richtlinie Teilhabe und Zusammenhalt.“ so Ivy Fiedler.

Steffen Hahn, Ehrenamtlicher aus Algermissen, ist die gute Seele in Sachen Fahrradreparatur. Voller Freude konnte er Hans-Jürgen Hennies berichten, dass für das Geld dringend benötigte Ersatzteile und Spezialwerkzeuge angeschafft wurden. Für ihn ist es wichtig, dass es sich dabei um „Hilfe zur Selbsthilfe handelt und die Bewohner aktiv mit eingebunden werden“, sagt Hahn. Unterstützt wird er dabei von zwei Bewohnern der Unterkunft. Zu ihren Aufgaben gehört es u. a., die gespendeten Fahrräder auf Herz und Nieren zu prüfen. Schließlich muss es – bis es seinem neuen Besitzer übergeben wird – verkehrstüchtig sein. Dass Steffen Hahn für diese ehrenamtliche Arbeit brennt, kann man an seinen Erzählungen sofort erkennen. Und so ist es nicht nur das Hantieren mit Schlitzschraubendreher, Drehmomentschlüssel oder Fahrradpumpe, was seine Arbeit so spannend macht, sondern auch die Begegnungen zwischen den Menschen aus verschiedensten Kulturen. Er kann sich gut vorstellen, dass irgendwann das Angebot, zum Beispiel Kinderfahrräder zu reparieren, auch für die Dorfbewohnerinnen und -bewohner erweitert werden kann.

Für Hans-Jürgen Hennies war dieser Vor-Ort-Termin ein Indiz dafür, dass die finanzielle Spritze für dieses Projekt gut angelegtes Geld ist.
Jeden Samstag von 13:00 bis 16:00 Uhr ist das Team in Ummeln vor Ort, um die gespendeten Räder aufzubereiten. Zum Schluss hat Steffen Hahn noch eine Bitte: „Jede Fahrradspende ist willkommen. Für die Flüchtlinge ist die Arbeit nicht nur eine willkommene Abwechslung, sondern auch eine Möglichkeit, mobil zu sein.“ Spenden können unter folgender E-Mail Adresse angekündigt werden:

hahn-steffen2023@t-online.de

Nach Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung werden die Fahrräder abgeholt.

v.l.: Steffen Hahn, Hans-Jürgen Hennies, Ivy Fiedler

Text / Foto: P. Schröter